Neue Wege gehen

Ulrike Dittmar, Martin Scholz, Christian Dittmar  –  Erlebnisorientierung in der Kur- und Touristenseelsorge

in: Pastoraltheologie 1, 2001, S. 32-38  –  deutsch und englisch (s.u. auf der Seite)

Erlebnisorientierte Seelsorge
Ein Arbeitsbericht aus der Toristenseelsorge und der Arbeit mit Reha-PatientInnen

Wie alles begann…
Kirche unter freiem Himmel & Partner

Viele Wege von Reha-PatientInnen führen ins Freie. Wir gehen, um mit den Patienten in Kontakt zu kommen, deren Wege soweit dies möglich ist mit.
Mit der Bezeichnung „Erlebnisorientierte Seelsorge“ hat diese Arbeit ihren Namen gefunden:
Wir verbinden unseren seelsorgerlichen Ansatz mit dem Erleben des gemeinsamen Gehens. Und so konnte eine Brücke zwischen Seelsorge und Erlebnispädagogik geschlagen werden. Für uns TheologInnen lag nun auf der Hand, mit ErlebnispädagogInnen zusammen zu arbeiten und unsere familiären Verbindungen boten uns ideale Arbeitsbedingungen und den Zugang zur Forschung im Bereich Erlebnispädagogik am Lehrstuhl für Sportpädagogik an der Universität Augsburg.

Heute entstehen für uns immer neue theologische und pädagogische Mosaiksteinchen auf den Wanderungen mit PatientInnen und bei Fortbildungen für MitarbeiterInnen aus der Jugendarbeit, der Seelsorge oder für PfarrerInnen.

Im Folgenden soll auf die spirituellen Aspekte des Gehens und Atmens eingegangen und eine Grundlinie des erlebnispädagogischen Ansatzes dargestellt werden. Anschließend werden wir mit Beispielen die Verbindung in einer erlebnisorientierten Seelsorge beschreiben.

Die Voraussetzungen
Gehen – ein spirituelles Unternehmen

Eine Frau (25) schildert ihre Erfahrungen beim Gehen und Unterwegssein. Es sind im weitesten Sinn spirituelle Erfahrungen:

Wenn ich merke, daß ich den ganzen Tag am Grübeln bin, wenn ich einen Gedanken hin und her wälze und nicht zu einem Ziel komme. Wenn ich eine Entscheidung einfach nicht treffen kann, dann gehe ich wandern.
Am Anfang schleppe ich dann diesen ganzen Wust in meinem Kopf herum. Aber während ich gehe, merke ich, daß es immer ruhiger wird, in mir.
Und wenn dann der Weg steil wird, muß ich mich ganz auf das Gehen konzentrieren.
Da ist nur noch mein Schritt und mein Atem.
Und dann passiert es manchmal, daß plötzlich ein Gedanke auftaucht. Wie aus dem Nichts.
Und manchmal ist es das, wonach ich vorher gesucht habe.

Wandern und In-Bewegung-Sein hat an sich schon eine spirituelle Seite und spielt auch in vielen religiösen Geschichten eine grundlegende Rolle. Doch der
spirituelle Charakter des Wanderns liegt besonders darin, daß der Rhythmus aus Bewegung und Atmung dem, was in Gebet oder Meditation passiert sehr nahe kommt und manchmal selbst schon Meditation ist.

Gehen – eine Metapher für Leben

Unsere alltägliche Nachfrage „Wie geht`s“ verwendet das Wort Gehen dafür, wie das Wohlbefinden des Angesprochenen gerade ist . „Es geht“ antworten wir darauf – nicht „ich gehe“. „Es geht“ drückt die Unbeeinflußbarkeit aus. „Es geht“ meint das Leben. Das ist kein deutsches Sprachspiel. Briten, Amerikaner, Franzosen, Italiener fragen genauso mit dem Wort gehen nach dem Befinden eines Menschen.

Die Vorstellung, daß jeder Mensch in der Welt unterwegs ist, ist sehr alt . Sie wurde in die christliche Tradition aufgenommen und mit der Vorstellung der endgültigen Ruhe bei Gott verbunden.
Erleichtert wurde diese Vorstellung durch die vielfältigen Wanderbeschreibungen der Bibel: Der Auszug aus Ägypten und die 40-jährige Wanderschaft in der Wüste ist eine Grunderzählung in der jüdischen und christlichen Tradition. Die Jünger waren mit Jesus beständig in Galliläa unterwegs und die ersten Christinnen und Christen reisten im gesamten Mittelmeerraum umher.

Atem – die Brücke zu Gott
Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so wurde der Mensch ein lebendiges Wesen.

Gott gibt Leben und Odem. Gott gibt Atem, sagen wir heute.
So wird im zweiten Bericht unserer Bibel von der Schöpfung der Welt von der Erschaffung des Menschen berichtet.
Lebendig wird der Mensch erst durch Atem – durch den göttlichen Atem.
Gott bläst dem Menschen den Atem ein. Es ist nicht nur Lebenserhaltung oder Wiederbelebung, wie wir es aus der Notfallmedizin kennen, sondern eine Erstmals-Belebung.

Das Leben selbst ist der Atem

Die Griechen haben für den Atem das Wort pneuma und dieses Wort beinhaltet viel mehr, als wir das beim Wort Atem hören können: pneuma – Atem heißt nämlich auch Hauch und Luftstrom es heißt Fahrtwind, es heißt Leben und Seele und Geist. Und Gottes Atem – also Gottes Geist, das ist auch zugleich Leben.
Gottes Geist, das ist Gottes Verbindung zu uns Menschen.

Diese Verbindung von Gott und Mensch, der Atem, ist nicht einseitig. Wir leben nur wenn wir atmen. Nach Gottes Erst-Belebung atmen wir selbst. Und indem wir atmen stellen wir von uns aus die Verbindung zu Gott her:
In der abendländischen Tradition ist das kein neuer Gedanke:
Auf alten Bildern sind manchmal Menschen abgebildet, die eine Art Sprechband vor dem Mund haben. Es sind Fahnen, die da vor den Mündern sind. Diese Fahnen stellen den Atem und die Seele des Menschen dar. Darauf sind Worte geschrieben – Gebete:
Da atmet ein Mensch aus und auf dem Atem liegen Worte.
Schöne, dankbare Worte oder belastende Worte oder traurige Worte, wie auch immer und diese Worte werden mit dem Ausatmen auf dem Atem weggetragen. Sie werden hingetragen zu Gott.

Metaphern zum Gehen bringen – der erlebnispädagogische Ansatz

„Gehen“, „Atem“, „In Bewegung sein“, „Verbindung“ – alle diese Begriffe haben eine metaphorische Bedeutung. „Sich auf den Weg machen“, „Auf eigenen Füßen“, „Standpunkte verändern“, „Schwerpunkte verlagern“ – auch wenn man über diese Ausdrücke nachdenkt, lassen sie sich wörtlich verstehen oder im übertragenen (metaphorischen) Sinn. Metaphern sind nicht nur Sprachspielereien, sie sind vielmehr Figuren, die unser Denken und Handeln bestimmen.

Der handlungs- und erfahrungsorientierte Ansatz der Erlebnispädagogik schafft eine Verbindung zwischen wörtlicher und übertragener Bedeutung von Metaphern. Wandern, Klettern, Kanufahren, Höhlengehen, Spielen – solche Aktivitäten bergen eine Vielzahl von Metaphern.

In Einheit von Reflexion und Aktion werden die erlebnispädagogischen Aktivitäten so gestaltet, „dass TeilnehmerInnen erkennen lernen, wie Gedankenfiguren ihre Handlungsmöglichkeiten bestimmen“ . Dabei werden die Aktionen nicht zum Mittel zum Zweck degradiert. Vielmehr bringt nur die Lust an einer Aktion Motivation Und nur ein Prinzip der Freiwilligkeit ermöglicht die Chance auf Offenheit, auf Sich-Einlassen, auf Veränderung („Challenge by Choice“) . In den Beispielen (u.S.7) wird die Verbindung von Bewegung, Gedankenfigur (Metapher) und Handlungsmöglichkeit deutlich.

Die Umsetzung – Erlebnisorientierte Seelsorge

Der äußere Rahmen

Gehen und Reden – Seelsorge auf dem Weg

Für uns als KlinikseelsorgerInnen in verschiedenen Kur- und Klinikeinrichtungen ist vor allem die Verbindung von Bewegung, Körpererfahrung und Seelsorge interessant, die sich aus der Körper- und Erlebnisbetonung des Wanderns ergibt.

Die Grundform für Kontakte, Seelsorge, Gespräche und Beratung ist der gemeinsame Weg geworden. Dazu werden Spaziergänge und Wanderungen angeboten oder die SeelsorgerInnen gehen bei Wanderangeboten der Kliniken mit.

Wir beobachten, daß sich bei einer gemeinsamen Wanderung eine ganze Reihe von Faktoren für die Gespräche verändern:

es wird ein gemeinsamer Weg statt eines Gegenüberkontakts ausgemacht. Damit entsteht ein vorher festgelegter Zeitrahmen für den Kontakt: SeelsorgerIn und KlientIn lassen sich auf einen Weg- und Zeitrahmen ein, der dann, unterwegs, nur schwer abzukürzen ist.

die Schwelle zum Gespräch erfahren wir als sehr niedrig, wenn zwei Menschen nebeneinander gehen.

die Dauer des Gesprächs kann eine oder mehr Stunden sein. Dadurch entstehen auch längere Schweige – Zeiten in denen nur nebeneinander gegangen wird, die gerade dadurch nicht unangenehm werden, daß man zusammen „weiterkommt“.

die Zeit für das Gespräch wird, bei einer Wanderung mit einer Gruppe, sehr stark vom Gruppenprozeß bestimmt: z.B. kommen die langsamen Geher zu mehr Gesprächszeit mit dem/r SeelsorgerIn, weil die Schlußlichter in einer Wandergruppe besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Der Rhythmus – Gehen – Atmen bestimmt oft auch die Gesprächsthemen: das direkte Erfahren des Körpers wird im Gespräch thematisiert. Manchmal wird bei einem schwierigen Gesprächsthema einem Patienten der Atem knapp. Das Geh-Tempo wird langsamer bis Geh-Rhythmus und Atem wieder zusammenkommen und Sprechen wieder möglich wird. Wichtig ist ein Gehtempo, das grundsätzlich das Sprechen ermöglicht. Das kann als Faustregel gelten, damit PatientInnen im Rahmen ihrer Belastbarkeit bleiben , den Weg unbeschadet überstehen und ihn auch noch genießen können .

Die Beziehung SeelsorgerIn – PatientIn ist durch den gemeinsamen Weg (lange gemeinsame Zeit!) enger, als wir es aus der Krankenhausseelsorge gewohnt sind (was nicht ohne Probleme ist).

Das innere Geschehen Erlebnisorientierter Seelsorge

Im Gehen und Reden kann es zu einer Verbindung zwischen dem Erleben des Gehens und der eigenen Lebenssituation kommen , so daß sich für den Patienten eine Hilfe zur Bewältigung seines Alltags ergibt.
In folgenden Beispielen wird diese Verbindung deutlich.

Beispiel A:

Ein Patient einer Rehaklinik (79) kommt zur wöchentlichen Abendandacht. Er bleibt nach der Andacht stehen, bis ich ihn verabschiede. Seine Stimme ist rauh und kratzig, als er spricht verstehe ich ihn kaum. Er erzählt, daß er sich sehr schwach fühlt und nicht glaubt, daß ihm die Kur etwas bringt.
Bei der nächsten angebotenen Gruppen – Wanderung kommt der Mann mit. Er geht sehr langsam und als die Gruppe immer wieder auf ihn wartet, bittet er, in Ruhe hinterhergehen zu dürfen. Er bleibt dann den ganzen Weg etwa 50 bis 100 Meter hinter der Gruppe. Ich gehe eine ganze Weile neben ihm und er erzählt von Wanderungen, die er früher gemacht hat, von seinem Arbeitsleben und von seiner Müdigkeit. Als wir unser Wanderziel, einen kleinen Wasserfall erreichen, unterhält er sich gut verständlich mit den anderen in der Gruppe. Dann geht er wieder hinter der Gruppe her.
Bei der nächsten Abendandacht wartet er wieder auf mich. „Ich bin so froh, daß ich dabei war. Merken sie was? … Das Kratzen ist fast weg. Und ich hab gedacht ich kann gar nichts mehr.“ Tatsächlich spricht der Patient mit fast klarer Stimme. Drei Wochen später schickt er mir Fotos von der Wanderung. Es ist sein Blick, den er auf die Wandergruppe hatte: alle anderen sind weit voraus auf dem Weg und dann ist ein Foto dabei, wo der Mann die Gruppe eingeholt hatte und sie vor dem Wasserfall fotografierte.

Beispiel B:

Einen Patienten (ca. 50) aus der kardiologischen Abteilung einer Rehakilinik treffe ich im Park. Wir kommen ins Gespräch und gehen eine Weile miteinander. Er sagt : „Ich soll mich bewegen!“
Beim Erzählen von seiner Krankheit ( Herzprobleme /Bypassoperation), von den Anforderungen in seinem Beruf und der Situation in seiner Familie wird sein Gang immer schneller und sein Atem knapper.
Nach einiger Zeit unterbreche ich ihn und mache ihn auf diesen Zusammenhang aufmerksam. Er ist erstaunt, bestätigt dann aber, daß ihn die Anforderungen in Beruf und Familie so unter Druck setzen, daß er das Gefühl hat, immer schneller sein zu müssen um alles zu bewältigen.

Ich machte ihm den Vorschlag es während seiner Rehazeit einmal zu probieren beim gemeinsamen Spazierengehen diese Probleme im Gehtempo zu besprechen.

Er ging darauf ein und wir sind noch zweimal eine halbe Stunde unterwegs gewesen. Dabei ist es im Gespräch gelungen die beruflichen Probleme auseinanderzunehmen, zu strukturieren, Perspektiven zu entwickeln und dabei im gemäßigten Gehtempo zu bleiben.

Wenn das Thema zu anderen Problemen wechselte, verfiel er bei langsamen Gehtempo in Schweigen, das dann zu einer großen Ungeduld seinerseits führte. Erst mit zunehmendem Tempo sprach er weiter, dann aber wieder ohne konstruktiv an seine Fragen heranzugehen.

Hier wird die Verbindung Seelsorgegespräch und Erlebnis (Wandern/ Gehtempo) sichtbar. Mit Recht weist aber die Erlebnispädagogik immer wieder darauf hin, daß solche spontanen Veränderungen nicht das vorrangige Ziel einer Erfahrung sind. Das wichtige an einem Erlebnis ist seine Nachhaltigkeit nicht seine Nachprüfbarkeit. Erlebnispädagogik und Seelsorge treffen sich in dieser ergebnisoffenen Haltung: was ein Seelsorgegespräch oder ein Erlebnis für die weitere Biografie eines Menschen bedeutet, ist nur schwer zu erfassen. Beiden, der Erlebnispädagogik und der Seelsorge bereitet das Akzeptieren dieses offenen Prozesses immer wieder Schwierigkeiten . Gespräche und erlebte Erfahrungen geraten in den Sog benannter oder uneingestandener Zielvorstellungen von SeelsorgerInnen oder PädagogInnen. Damit wird die Übertragbarkeit der neuen Erfahrungen in alltägliche Situationen nicht den Möglichkeiten und Metaphern des jeweiligen Menschen überlassen, sondern von Vorstellungen der pädagogischen oder seelsorgerlichen Begleiter überlagert.
Spannend ist aber gerade, daß der weitere Weg der PatientInnen nicht vorhersehbar ist. Die Seelsorge kann von der Erlebnispädagogik lernen, wie in einer Ausnahmesituation (Erlebnis/Seelsorgegespräch) die Metaphern zum Träger des neu Erlebten in den Alltag werden können. : Oben in Beispiel A wurde Hinterher-Gehen zur Metapher, die das Erleben des Mannes beschreibt. Mit Metaphern könnte man das Erlebnis des Mannes vielleicht so ausdrücken: Seiner Angst das Ziel nicht zu erreichen („die Kur bringt nichts“) tritt die Erfahrung gegenüber, daß das Hinterher-Gehen zum selben Ziel (Wasserfall/Kurerfolg) führt, das auch der Rest der Gruppe (Wandergruppe/andere PatientInnen) erreichen möchte.

Im Beispiel B ist es die Metapher Atemlosigkeit, die bisher Erlebtes, Spaziergang/Gespräch und Ausblick auf den weiteren Weg verbindet. Sie steht in direktem Zusammenhang zu der Möglichkeit des Patienten, nach vorne zu schauen und nach vorne zu gehen.

So geht es weiter…

Um unsere Angebote beschreiben, ausbauen und überprüfen zu können, arbeiten seit 1998 bei Kirche unter freiem Himmel SeelsorgerInnen und ErlebnispädagogInnen des Forschungsprojekts Erlebnispädagogik am Fachbereich Sport der Universität Augsburg (EPOS) zusammen. Wir bieten gemeinsam Veranstaltungen und Fortbildungen an, in denen wir körpernahe Erfahrungen und Erlebnisse vermitteln. Für uns wollen wir dabei prüfen, wie weit der erlebnispädagogische Ansatz seinen Platz in der kirchlichen und besonders in der seelsorgerlichen Arbeit haben kann.

Die Fortbildungen von EPOS und Kirche unter freiem Himmel haben zum Ziel, die Wahrnehmung des eigenen Körpers und des eigenen Verhaltens in Gruppen zu reflektieren und in die Begleitung von Gemeindegruppen umsetzen zu können.
Dazu dienen erlebnispädagogische Einheiten (vor allem aus den Bereichen Wandern und Bergsport), implizite Selbsterfahrung in den Aktionen und in der Reflexion der erlebten Aktionen und das Kennenlernen konkreter Umsetzungsmodelle für die eigene Arbeit.

Vielleicht kann in kirchlichen Arbeitsfeldern, wie im Tourismus-, Klinik-, Reha- und Kurbereich die Erlebnispädagogik zu einer neuen Partnerin der Seelsorge werden. Unsere bisherigen Ergebnisse lassen einen Schluß sicher zu: weitergehen…es ist ein offener Prozeß.

Bad Wiessee, Augsburg, Oberammergau im September 1999.

Translation from the german Neue Wege Gehen

by Heidi Davis, Murnau

Ulrike und Christian Dittmar, Martin Scholz

Going New Ways

A work report

Walking along new paths: The Adventure Based Pastoral Care of Health Resort Patients ans Tourists. Walk and hikes together with the pastor are descibed as providing an
excellent situation for pastoral care.

Adventure based counseling in the pastoral work for cure treatments, rehabilitation programs and clinical stays. –

How everything started – „Church under open skies and Partners“.
Only a short time ago combined parishes for pastoral work on clinical and health cure patients and tourists were established at Oberammergau 1 and at Bad Wiessee/Agatharied. From the beginning it was obvious with this combination of positions to combine offers for tourists and pastoral work at clinical (physical rehabilitation) institutions. The decisive impulse was made by dpa-journalist Harald Rettelbach when he said in an interview: „Vacation is actually also a physical rehabilitation program.“ His remark corresponded with the words of a female patient who said: „You know, this stay here, the physical rehabilitation program, is the most wonderful vacation I ever had.“2 Many ways of the patients lead into the open air. To get in contact with the patients we accompany them as far as possible. With the specifcation „church under open skies“ this project has found its name. We combine our pastoral points with the experience of walking together. Thus a connection between pastoral work and adventure based counseling could be established. Thus it was on hand for us as theologians3 to work together with pedagogues. Personal acquaintances and family ties provided with ideal conditions and connected us to the institute for sport – pedagogy at University of Augsburg. Nowadays, like a mosaic, new theological and pedagogical aspects develop during the walks with the patients and during the further education for th staff of youth work and pastoral work and for theologians.4 In the folowing we want to go into the spiritual aspects of walking and breathing. At the same time a baseline of the work of adventure based counseling should be described. With examples we will describe afterwards the connections to adventure beased pastoral care.

The requirements
Walking – a spiritual enterprise

A woman (25) outlines her experiences while walking and being on the way. In the figurative sense these are spiritual experiences: „When I feel that I brood over things all day, when thoughts turn over in my mind without reaching the goal, when I cannot decide on something, then I go walking. In the beginning I drag all this jumble around in my head. But while walking I notice that things calm down inside. And when the trail becomes steeper I have to concentrate totally on walking. Suddenly there are only my steps and my breath. And then sometimes it happens all of a sudden a thought turns up in my mind like out of nothingness. And sometimes it is just what I previously had been looking for.“ Walking and being in motion have a spiritual aspect and also play a fundamental part in many religious stories. The spiritual character of walking is the rhythm of motion and breathing. It comes close to what happens in prayer and meditation and sometime it is meditation itself. Walking – metaphor for life In the German language (eg. also in French) you can ask a person about the well-being by saying „Wie geht es“ (gehen = to go).5 You don’t answer „Ich gehe“ (I go) but „es geht“ (it goes) an this it means life. Life is considered a constant being on the way. This is a cultural and spiritual idea in Western Europe.s. The idea that every person in the world is on his way is very old7. It was absorbed in the
christian tradition and associated with the idea of final peace in God. The various descriptions of migration in the Bible made this idea easier understood: The people of Israel migrated from Egypt to Israel and thus wandered through the dessert for forty Years. This is a fundamental story of the ewish and Christian tradition. The disciples were constantly on their way with Jesus throughout Galilee and the first Christians travelled throughout the entire Mediterranean region like Paul..

Breath – the bridge to God

„And the Lord God formed man from the dust of the ground and breathed into his nostrils the breath of life and man became a living being.“ In those words the Bible talks about th creation of man. Only
breath – God’s breath – brings man to live. God breathes his breath into man. It is more than re-animation (as known from the emergency room). It is initial animation. Breath itself is life. The Greek word for breath is „pneuma“ and this word comprises much more than the word breath: Pneuma – breath also stands for breeze and stream of air, also means airstrea~n, it means life and soul and spirit. God’s breath – God’s spirit is at the same time life.8 God’s spirit is God’s contact with us human beings. This contact between God and man, the breath, is not one sided. We only live when we breathe. After God’s initial animation we are able to breathe by ourselves. And by breathing we ourselves
make contact with God. In the occidental tradition this not a new idea. In old pictures people are sometimes portrayed with a type of speech ribbon in front of the mouth. These flags depict breath and soul of man. Words are written on them – prayers. A person exhales and the breath comprises words. Nice and greatful words or words of burden or sad words, whatever, and these words are carried away with the the breath by exhaling. They are carried to God.

Metaphors go walking – the aproach of adventure based counseling

Walking – breathing – moving – connecting, these can be seen as metaphors. To start one’s journey, to stand on one’s feet, to change one’s standpoint, to move one’s centre of gravity all these words can be taken literally or metaphorically as well. Metaphors are not only games but of serious influence upon our thoughts and behaviour. Adventure based counseling tries to connect the literal with the metaphoric meaning of our words. Hiking, climbing, canoeing, cavegoivg, playing – in such activities are included
many metaphors.
The circle of action and reflection in adventure based counseling activities serves the purpose to help people recognize how our ideas influence our doing.9 Thus the adventure based counseling activities serve the purpose of motivation by the means of emotional desire. And only voluntariness has a chance for openess, for getting involved, for changing („Challenge by Choice“10 The examples (page 4) show the connection between motion, ideas, metaphors and activities. Conversion – adventure based pastoral care

Walking and talking – pastoral care on the way

For us theologians in various clinical and treatment institutions the connection between motion, physical experience and pastoral care which results from the physical emphasis of walking is of utmost mportance.
Walking together now is the basic form for contacts, pastoral care, dialogues and consultation. Walking and wandering activities are offered by the clinical institutions. We observe that while walking together quite a lot of factors change in the dialogue.

+ a common trail is arranged instead of a confrontal contact. Thus th contact is limited in
time. Pastor and client are together for a certain walking-distance and time, which once
being on the way is difficult to cut short.

+ experiences show that the threshold to a conversation is very low when two people walk side by side.

+ the length of a conversation can be an hour or more. Thus longer periods of silence can arise just walking side by side. But by making headway together this silence is not unpleasant.

+ the length of a dialogue on a hike in a group depends considerably an the group dynamics: eg. the slower walker have more time for conversation with the pastor, because the ones who bring up the rear in a walking group attract special attention.11

+ the rhythm walking – breathing often determines the topic: the physical experience determines the topic of conversation. Difficult topics sometime cause difficulties in breathing. The speed of walking slows down until the rythm of walking and breathing come together and speaking is possible again. Very important is the speed of walking, it should principly enable to speak.12 This could be regarded as
rule of thumb, so that patients are still able to take the stress, get through the walk without damage and still enjoy it.13

+ the relation pastor – patient becomes closer by walking together (much time together/walking the same way with perhaps the same difficulties to get out) than in the usual clinical pastoral work (not without problems though).

The internal experience

Adventure based pastoral care14

Sometimes while walking and talking a connection between the experience of walking and the situation in one’s Iife develops and thus helps the patient to manage his everyday life. In the following cases the connection is clearly recognizable:

Case A
A patient (79) of a physical rehabilitation clinic comes to the weekly evening service. After the service he stays until I can say goodbye to him. His voice is husky and hoarse. When he speaks I can hardly understand him. He tells me that he feels very weak an that he doesn’t believe that health cure is of any help. At the earliest oppotunity offered the man participates in a group – walk. He walks very
slow and the group has to wait again and again. He asks them to go ahead and just let him walk behind. The whole time he stays behind about 50 to 100 meters. Quite some time I walk beside him and he tells me about the hikes he had made in the past, about his working life and about his fatigue. After we reach our destination, a small waterfall, he speaks clearly with the others in th group. Afterwords he walks behind the group again. We talk about the experience of walking behind the others and
reaching the same destination (metaphoric: the same aim). At the next evening service he waits for me again. „I’m so glad we went along the other day. Do you notice something? The roughness of my throat is almost gone. And I had thought already that I wasn’t able to manage anything anymore.“ In fact
the patient speaks almost clearly. Three weeks later he sends photographs taken during the walk. It is a picture of the group from his viewpoint: all the others are far ahead on the trail. And then a picture
were the man had cought up and taken a photo of the group in front of the waterfall.

Case B
I meet a patient (about 50) of the cardiological section of a rehabilitation clinic. He is in the park. We get into a conversation and walk together for a while. He says: „I have to get some exercise!“ While telling me about his disease (suffering from heart condition/bypass operation), the demands of his job and the situation in his family he speeds up and runs almost out of breath. After a while I interrupt him and draw his attention to this correlation. He ist astonished, but confirms that the demands of his job and his family put so much pressure on him, that he always has the feeling everything has to be done faster and faster to manage it. I offered to speak with him about all these problems on a walk
together in walking speed. He agreed and we went on a hike another two times. During the conversation we succeeded to sort out the problems of work, to structure them and develop prospects. All this time we walked in a moderate speed. When the subject turned to other problems he fell into silence while walking slower. This resulted in a great impatience on his part. Only with increasing speed he continued speaking, but then again without approaching his problems constructivly.

A connection between pastoral dialogues and experience (walking/speed of walking) becomes apperent.
The adventure based counseling emphasizes rightly that these spontanious changes are not the prime aim of an experience. The most important about any experience is ist persistency and not the verifiability15.

Adventure based counseling and pastoral care meet in this point, open for any result: it is difficult to record if a pastoral dialogue or an experience have an effect on the further biography of an person. Adventure based counseling and pastoral care alsways find difficulties to accept this „open process“.ls
Dialogues and experienced adventures get into a maelstorm of named or not admitted imagined aimes of pastors or educationalists.
Therefore the transference of new experiences into daily situations is not left up to possibilities and metaphores of the respective person but is overlapped by the ideas of the educational or pastoral companion. But the exciting point is that the further way of an patient is not predictable. Pastoral work can learn from adventure based counseling. In special situations metaphors can carry the new experiences into daily life.16

Case A shows thet „walking behind“ is the metaphor that descibes the experience of this man – „I cannot reach the aim/the health cure doesn’t help“ – but is confronted with the fact that „walking behind“ reaches the same aim (waterfall/successful health cure) the rest of the group (walking group/other patients) also wanted to reach.

The metaphor „breathless“ in case B connects the experiences made by walks, dialogues and the prospect onto the further way. It is directly connected with the possibility for the patient to look ahaed and walk ahead17.

That’s how we continue…

Since 1998 we pastors of „church under open skies“ (Kirche unter freiem Himmel) and pedagogues in a research project (EPOS) of adventure based counseling at the faculty of sport pedagogy at the University of Augsburg work together to describe our works and extend and review them.
We offer joint events and further education based on physical experiences and adventures. We want to examine if the attempt of adventure based counseling can find room in church and especially in pastoral work. The aim of the further education of (EPOS) and „church under open skies“ is to reflect perception of one’s own body and person, the attitude towards a group and the possibilities to convert this to the accompanying groups of parishioners. Adventure based counseling elements (especially in the field of walking and mountaineering) self experience in the actions, reflecting adventured actions and getting concrete models for one’s own work help to convert our ideas. Adventure based counseling can perhaps be a new partner for pastoral care and counseling. Our results up to now certainly lead to the
conclusion: Let’s go on – it’s an open prosess…

Bad Wiessee, Augsburg, Oberammergau – September 1999
This essay was published in German language in the journal „Pastoraltheologie“, issue 90 – year 2001.

Notes

1) „Church under open skies“ (Kirche unter freiem Himmel) at Oberammergau was financed only by
donations without means from the established church. Various cure institutions, clinical hospitals, parishes, privat persons and associations of Bavarian pastors participate in the financial support up to
now. This is very special for German church system where a tax system exists and pastors normaly are paied from church central administration.

2) Where we mention patients in physical rehabilitation programs in the following we also mean tourists and people on vacation.

3) Ulrike Dittmar is pastor for clinical and treatment patients at Bad Wiessee and at the clinical hospital Agatharied. Christian Scholz is pastor for clinical and treatment patients in the Ammertal and at the clinical hospital for rheumatism at Oberammergau. Dr. Martin Scholz is assistant for sport-pedagogy at the University of Augsburg and adventure based counseling pedagogue for the
German Alpine Association (DAV). He made his Doctor of Philosophy in research over the meaning of
the learning process in activities of experientional education (German: Erlebnispädagogik).

4) The further education in adventure based counseling within the framework of „Church under open skies“ are recognized by the Lutheran Church of Bavaria as further education during the first years of pastors work.

5) Wolfgang Wiedemann points out this correlation in: W. Wiedemann, Entspannung für Einsteiger, Seelische, körperliche und spirituelle Wege, Göttingen 1997, S.76 f. In this book many aspects of walking and running are described, p. 86-104

7) Therefore we want to confine what is said here to Western Europe and eventually Northern America. That life is considered a constant being on the way we understand in the cultural and spiritual context of Western Europe. f. eg. Seneca, De vita beata (approximately 58 AD)

8) The German word for breath (Atem) has ist origin in the Sanskrit word ‚atman‘ which also means breath and soul.

9) Hovelynck, J.: Handlungstheorien erkennen und entwickeln, S.48, in: e&13 und 4/99, S. 42-51.
in Simon Priest: Research in Outdoor Education, 5.15, in: F.H. Paffrath et al. (Hrsg.): Wissenschaftliche Forschung in der Erlebnispädagogik, Augsburg 1999, S. 12-23.

10) Wiedemann describes similar observations with running groups (W. Wiedemann, Entspannung, p 94).

12) Möckel F., Prochnow Th. descibe running and walking as a kind of oxygen shower for the body, Art. Hot socks, in: Klettern 3/99, p. 76-80.

13) Normal walking times as described in trail desciptions can be extended with patients. Eg. a walk planned an hour can sometimes come up to 4 hours!

14) Erlebnisorientierte Seelsorge – can be a German translation of Adventure Based Counseling. For our work adventure based work in the clinical area is Jim Schoel, Dick Prouty, Paul Radcliffe: Islands of Healing, A Guide to Adventure Based Counseling, Project Adventure, Inc., Hamilton, 2. Aufl. 1989.

15) The former roman catholic Bishop of Insbruck/Austria Reinhold Stecher speaks about deep experiences (Tiefenerlebnissen) in this respect which later can be retrieved again. Reinhold Stecher, Die Botschaft der Berge, in: Schödlbauer, C., Paffrath, F.H., Michl, W. (Ed.), Metaphern – SchnellstraBen, Saumpfade und Sackgassen des Lernens,

16) the financing and support of adventure based counseling activities suffer especially from these
imponderable results. During the election campaign for Lord Mayor of Munich in 1999 the Christdemacratic party (CSU) crusaded against adventure based counseling for young criminal offenders, critisizing that this would reward their crime.

17) compare: publication of the international conference „Erleben und Lernen“ (experiencing and learning) that published under the title Metaphern – Schnellstrassen, Saumpfade und Sackgassen des Lernens, ed.
C. Schödlbauer, F.H. Paffrath und W. Michl, Augsburg 1999.